Das wichtigste auf einen Blick

  • Verbrennungen entstehen durch extreme Temperaturen und werden in vier Schweregrade eingeteilt, die je nach Ausmaß der Hautschädigung von oberflächlichen Rötungen bis hin zu vollständiger Gewebszerstörung reichen. Die Behandlung hängt vom Schweregrad der Verbrennung ab und sollte sofort mit Kühlung und gegebenenfalls ärztlicher Hilfe erfolgen.

Verbrennungen gehören zu den häufigsten Verletzungen im Alltag und entstehen schnell, zum Beispiel durch den Kontakt mit heißen Oberflächen oder Flüssigkeiten. Sie entstehen, wenn schädliche Einflüsse wie hohe Temperaturen auf die Haut treffen. Die Schwere der Verbrennung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Einwirkzeit der Wärme, die betroffene Körperstelle, die Hautempfindlichkeit und die Temperatur der Quelle. Verbrennungen sollten immer so schnell wie möglich unter kaltes Wasser gehalten werden, um die Ausbreitung der Schädigung zu stoppen. Dabei ist zu beachten, dass das Wasser nicht eiskalt sein sollte, da extreme Kälte das Gewebe ebenfalls schädigen kann.

Ab einer Temperatur von 52°C beginnen die Eiweiße in den Gewebestrukturen zu denaturieren, was zu einer Zerstörung des Gewebes führt. Diese abgestorbenen Gewebe setzen dann Botenstoffe frei, die zu einer Entzündungsreaktion führen. Die Behandlung einer Verbrennung hängt maßgeblich von der Tiefe und dem Ausmaß der Verletzung ab.

Mehr Infos zu thermischen Wunden finden sie hier.

Schweregrade von Verbrennungen

  1. Grad I (Oberflächliche Verbrennung):
    Bei Verbrennungen ersten Grades handelt es sich um eine oberflächliche Schädigung der oberen Hautschicht (Epidermis). Dies zeigt sich durch Rötung, Schmerzen und Schwellungen der Haut, ähnlich einem leichten Sonnenbrand. Die Haut bleibt intakt und es bildet sich keine Blasenbildung. Diese Verbrennungen heilen in der Regel problemlos innerhalb weniger Tage, ohne Narbenbildung.
  2. Grad II (Mittelschwere Verbrennung):
    Verbrennungen zweiten Grades werden in zwei Unterkategorien unterteilt:
    • Grad IIa (Oberflächliche dermale Verbrennung):
      Hier kommt es zu einer Schädigung der Epidermis und der oberen Schichten der Dermis (Lederhaut). Es bilden sich Blasen, der Wundgrund darunter bleibt jedoch feucht und vital. Diese Verbrennungen sind oft sehr schmerzhaft, heilen jedoch mit einer Tendenz zur spontanen Heilung und hinterlassen keine dauerhaften Narben.
    • Grad IIb (Tiefe dermale Verbrennung):
      Bei dieser Verbrennung sind die tieferen Schichten der Dermis betroffen. Es gibt eine starke Blasenbildung oder zerstörte Blasenreste, der Wundgrund erscheint blass oder blassrot und trocken. In diesem Fall ist die Sensibilität eingeschränkt, da die tieferen Nervenstrukturen geschädigt sind, aber Haarfollikel und Drüsenanhängsel meist noch erhalten bleiben. Diese Verbrennungen benötigen intensivere Behandlung und heilen langsamer.
  3. Grad III (Tiefe Verbrennung):
    Verbrennungen dritten Grades betreffen die gesamte Epidermis und Dermis und können bis in tiefere Gewebeschichten vordringen. In diesem Stadium sind die betroffenen Hautstellen vollständig zerstört, und es kann zu Verkohlungen kommen. Der Wundbereich ist häufig schmerzlos, da die Nervenenden zerstört wurden. Diese Verbrennungen erfordern eine sofortige medizinische Behandlung und können zu schweren Komplikationen führen, einschließlich Infektionen und Schock.
  4. Grad IV (Vollständige Zerstörung der Haut und darunterliegender Strukturen):
    Verbrennungen vierten Grades betreffen nicht nur die Haut, sondern auch darunterliegende Strukturen wie Muskeln, Sehnen und Knochen. Es handelt sich um die schwerste Form der Verbrennung, bei der der gesamte Bereich von der Haut bis zu den Knochen zerstört wird. Diese Verbrennungen sind extrem gefährlich und können ohne sofortige ärztliche Hilfe zu einem tödlichen Ausgang führen. Es kann zu großflächigen Nekrosen kommen, die das Gewebe komplett absterben lassen. Schmerzen sind in diesem Fall aufgrund der Zerstörung der Nervenfasern nicht mehr spürbar.

Nice to know bei Verbrennungen

Verbrennungen werden in vier verschiedene Schweregrade unterteilt:

  • Kälteverbrennungen: Auch extrem niedrige Temperaturen, wie bei Erfrierungen, können zu thermischen Wunden führen, die ähnliche Symptome wie Verbrennungen zeigen.
  • Blasenbildung: Bei Verbrennungen ist die Blasenbildung ein wichtiger Indikator für den Schweregrad der Verletzung. Das Durchstechen von Blasen sollte vermieden werden, da dies zu Infektionen führen kann.
  • Sonnenschutz: Verbrennungen durch Sonnenstrahlung (Sonnenbrand) sind die häufigsten thermischen Wunden. Um das Risiko zu minimieren, sollte immer ausreichend Sonnenschutzmittel verwendet und direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.
  • Vermeidung von Wundinfektionen: Bei schwereren Verbrennungen ist es besonders wichtig, Infektionen zu vermeiden, da offene Wunden und abgestorbenes Gewebe ideale Bedingungen für Bakterien bieten.
  • Erste Hilfe: Bei einer Verbrennung ersten und zweiten Grades sollte sofort kühles, aber nicht eiskaltes Wasser verwendet werden, um die Haut zu kühlen. Bei schwereren Verbrennungen sollte sofort ein Arzt oder Notarzt verständigt werden.

Häufig gestellte Fragen

Was sollte bei einer Verbrennung sofort getan werden?

Eine Verbrennung sollte sofort unter kaltes (aber nicht eiskaltes) Wasser gehalten werden, um die Temperatur zu senken.

Was ist der Unterschied zwischen Grad IIa und Grad IIb?

Grad IIa betrifft oberflächliche dermale Verbrennungen mit Blasenbildung, während Grad IIb tiefere dermale Verbrennungen mit teilweise zerstörtem Gewebe und eingeschränkter Sensibilität umfasst.

Wann sollten Verbrennungen ärztlich behandelt werden?

Bei Verbrennungen dritten und vierten Grades, sowie bei größeren Blasen oder starken Schmerzen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Können auch Sonnenbrände Verbrennungen verursachen?

Ja, Sonnenbrände können Verbrennungen ersten Grades verursachen, die mit Rötung und Schmerzen einhergehen.

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