Chronische Wunden unterscheiden sich grundlegend von akuten Wunden, da sie nicht so schnell heilen und oft über einen langen Zeitraum bestehen bleiben. Bei chronischen Wunden ist der Heilungsprozess erheblich verzögert, und es kann sogar vorkommen, dass die Wunde sich gar nicht mehr verschließt. Ein entscheidendes Merkmal chronischer Wunden ist, dass sie über acht bis zwölf Wochen hinaus bestehen und nicht von alleine abheilen. In der medizinischen Fachwelt spricht man daher von chronischen Wunden, wenn der Heilungsprozess stagniert oder sehr langsam verläuft.
Die Gründe für einen verlangsamten oder gestoppten Heilungsverlauf können vielfältig sein und oft mit zugrunde liegenden Grunderkrankungen zusammenhängen. Eine unzureichende Heilung kann durch Faktoren wie schlechte Durchblutung oder eine gestörte Immunantwort verursacht werden. Dies bedeutet, dass die Wunde nicht optimal mit Nährstoffen versorgt wird und die Heilung verzögert wird. Auch Stoffwechselstörungen oder venöse Erkrankungen können den Heilungsprozess erheblich beeinflussen. Ein schwaches Immunsystem oder rheumatische Erkrankungen spielen ebenfalls eine Rolle, indem sie den Körper daran hindern, die Wunde effizient zu reparieren.
Ein weiteres Problem bei chronischen Wunden ist, dass der Heilungsprozess oft nicht nur von der Wunde selbst abhängt, sondern auch von der Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung. Die Heilung der chronischen Wunde wird erheblich verbessert, wenn die ursächliche Erkrankung behandelt und kontrolliert wird. Hierzu gehört die medikamentöse Therapie und oft auch die Umsetzung eines spezifischen Pflegeplans.
Gründe für verlangsamte Heilung bei chronischen Wunden
Es gibt verschiedene medizinische Ursachen, die eine Wunde in den chronischen Zustand überführen können. Hier einige häufige Grunderkrankungen:
- Durchblutungsstörungen: Eine schlechte Blutzirkulation hindert die Wunde daran, ausreichend Nährstoffe zu erhalten, was die Heilung verzögert.
- Stoffwechselstörungen: Erkrankungen wie Diabetes führen dazu, dass der Körper die Wunde nicht effektiv heilen kann.
- Venenschwäche: Bei einer schlechten Funktion der Venen kann es zu einer unzureichenden Blutrückführung kommen, was die Heilung beeinträchtigt.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Auch Probleme mit dem Kreislaufsystem können den Heilungsprozess von Wunden negativ beeinflussen.
- Schwaches Immunsystem: Ein geschwächtes Immunsystem kann nicht ausreichend auf Infektionen reagieren, was die Wundheilung verlangsamt.
- Rheumatische Krankheiten: Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis können den Heilungsprozess aufgrund der Entzündung des Gewebes verlangsamen.
Behandlung von chronischen Wunden
Chronische Wunden erfordern professionelle Behandlung und Pflege, um den Heilungsprozess zu unterstützen und die zugrunde liegenden Erkrankungen zu kontrollieren. Daher sollten regelmäßige Wundvisiten bei einem Arzt oder Pflegepersonal eingehalten werden. Hier können spezielle Wundmanager oder Fachkräfte im medical Wundmanagement eine wichtige Rolle spielen. Sie verfolgen eine individuelle und ganzheitliche Vorgehensweise, um chronische Wunden zu behandeln und eine schnelle Heilung zu gewährleisten.